❤ Erinnerungen an Emma ❤

Immer wieder gibt es Momente, in denen es einen trifft wie ein Vorschlaghammer und man begreift: Emma ist einfach nicht mehr da. Heute ist so ein Tag und der ist scheiße...

Und dann fängt man an sich zu erinnern und man muss sich die letzten Tage vor Augen führen um Ruhe zu finden und zu sagen: "Es war gut und fair, dich gehen zu lassen". Aber dann wieder tut es mir in der Seele weh diesen wundervollen Hund auf diese paar letzten schlechten Tage zu reduzieren und deshalb habe ich beschlossen, mir die wundervollen kleinen Eigen- und Besonderheiten dieses Flatmädchens vor Augen zu führen. Das hier wird eine Gedenkseite für Emma ❤

 

Beim Tod meiner Tante hat mein Vater einen wundervollen Satz für die Sterbeanzeige ausgesucht, an den ich gerade oft denken muss: 

Trauern heißt liebevolles Erinnern - aber du fehlst.

 

Emma als Welpe

Emma ist an einem Sonntag auf die Welt gekommen. 

Ich habe die Bilder des Wurfs gesehen und direkt gesagt: "Das ist meine!"

Am 24.6.2012 haben wir die kleine Maus mit 10 Wochen abgeholt und sie in unser gemeinsames Zuhause gebracht. Sie war von Anfang an sehr selbständig. Immer wieder hat sie sich an Linda angedockt. Die ist zwar immer wieder aufgestanden, aber Emma hatte hier definitiv den längeren Atem und ist ihr so lange hinterher getigert, bis Linda die Motivation verlor und einfach liegen blieb. So ist auch dieses Bild entstanden. 

Die Welpenzeit mit Emma war einfach nur großartig. Sie war begeistert mit Linda eine große Schwester zu haben. Gleichzeitig hatte ich fast ab dem ersten Tag meinen schwarzen Schatten. Emma hing sehr an mir, war immer schon Mama-Kind. In der Welpengruppe in der Hundeschule saß sie oftmals vor mir und hat mich mit einem fragenden "Wollen wir was arbeiten?"-Blick angesehen, während die anderen Welpen komplett im Spiel vertieft waren.

 

Die Wasserratte

Linda hatte zu Beginn Respekt vor dem Wasser. Emma ist als 10 Wochen alter Welpe direkt in den Rhein geflitzt und wurde als allererstes von einer heranrollende Welle überspült. Hat ihr gar nix ausgemacht. Wasser hat sie immer geliebt. 

Die Scheiße-Wälzerin

Was sie geliebt hat, war sich in Scheiße zu wälzen. Bei JEDER Gelegenheit. Insofern wurde der Hund frühzeitig daran gewöhnt, geduscht zu werden. In dieser Form war Wasser - insbesondere in Kombination mit Shampoo - nicht so beliebt. 

 

Der Agenturhund

Aus Emma wurde eine wundervolle junge Dame. Sie war immer sehr uns zugewandt, hat beim Gassi immer auf uns geachtet, ihr Radius war überschaubar. 

Mit 12 Wochen wurde sie Vollzeit-Agenturhund und begleitete Linda und mich täglich ins Büro.

Das Schmusepusi

Emma war ein Schmusetier durch und durch. Das fehlt mir mit am meisten. 

Sie war immer in meiner Nähe. Und sie brauchte Körperkontakt. Sie dockte sich an und lag gerne mit erhöhtem Kopf.

 

Wenn ich krank und zu Hause war, hat sie mich teilweise stundenlang geputzt. Sie war eine ganz hervorragende Krankenschwester. 

 

Ich weiß nicht wie oft mir irgendwelche Gliedmaßen eingeschlafen sind oder ich mit übervoller Blase ausgehalten habe, nur um dieses schwarze kleine Wesen nicht zu wecken.  Sie ist mit dem Kopf in meiner Hand eingeschlafen oder auf meiner Schulter oder eben auf den Beinen. Aber sie war immer da...

Das Arbeitstier

Emma wollte schon immer arbeiten. Im Gegensatz zu Linda hatte sie kaum schlechte Tage. Mit ihr machte ich erste Schritte in der Dummy-Arbeit. Wir blieben auf einem Spaß-Level, da sie als nicht DRC-Hund ja keine Prüfungen ablegen konnte. Und Fehler waren ausnahmslos meiner inkonsequenten Ausbildung geschuldet - das zeigte sich am Stärksten am Voranschicken.. Sie trug die Dummys am liebsten am Bändel, was ihr den Spitznamen "Zipfelträger" einbrachte. 

Emma hatte eine unfassbar gute Nase. Und sie hatte einen ausgeprägten Finderwillen. Auf dem alten Hundeplatz hatten Vivian und ich einmal einen Dummy auf das Nachbar-Grundstück verschossen. Vivian ging rüber, fand ihn aber nicht. So haben wir Emma rüber gehoben. Die "Adlernase" hat ihn gefunden.

Mein Agi-Hund

Eigentlich wollte ich mit Emma gar kein Agility machen. Ich dachte zu Beginn ich bin da lieber trennungsscharf: Linda macht Agi, Emma Dummy. Aber zum einen bin ich mit Lindas unsteter Art schlecht zurecht gekommen. Zum anderen hat Emma extremen Spaß entwickelt. Und auch wenn sie schnell und ich meistens zu spät war, hatte ich unfassbaren Spaß mit ihr gemeinsam zu lernen und an der Technik zu feilen. Wir waren auf verschiedenen Seminaren und dieser schwarze Hund hat immer alles gegeben und gekämpft bis zum letzten. Sie war schnell und sie war extrem wendig. Sie konnte sich so eng um den Ausleger herum wickeln, dass gerne dann mal eine Stange gefallen ist. Wir haben es auch schon geschafft, ausnahmslos ALLE Stangen zu werfen. Aber das ist lange her...


Mein Gott, hab ich es immer versaut. Viel zu langsam und mit mir selbst beschäftigt. Aber Emma hat es mir nie krumm genommen und war mit Feuereifer dabei. Beim nachfolgenden Video geht mir immernoch das Herz auf. Es ist nur eine kurze Sequenz und wir hatten diese natürlich schon austrainiert. Aber man sieht einfach so schön, wie athletisch und schnell Emma war und wie schön rund es aussehen kann, wenn ich auch mal auf den Punkt abliefere:

Der Hooligan

Bei allen sportlichen Betätigungen zeigte es sich. Emma war ein kleiner Hooligan. Ich nannte sie gerne "den kleinen schwarzen Wahnsinn". Sie gab gerne 110% und setzte dann gerne noch einen oben drauf. Sie hatte zu ihrem Arbeitseifer noch die paar Prozent Wahnsinn oben drauf. So ruhig sie auf viele Leute oftmals wirkte, der Hund hatte einen On-Schalter und insbesondere in Kombination mit Bällchen und/oder Wasser zeigte sie dann auch ganz unverblümt ihr wahnsinniges Gesicht.

Der Autist und Sonderling

So ein bisschen war Emma schon immer in ihrer eigenen Welt. Sie hatte kein Problem mit Sozialkontakten, war aber auch immer gerne Mobbingopfer. Was sie aber ausgezeichnet hat war, dass sie meist mit den Hunden klar kam, die sonst eher "unhandlich" im gegenseitigen Miteinander waren. Einstein und Uno waren so Kandidaten. Emma hatte ein besonderes Feingefühl und sich sehr schnell darauf eingestellt, dass Einstein beim Spielen keine Pfote auf dem Rücken möchte. Und so gab es viele Situationen, in denen die beiden wunderschön gespielt habe und Einstein auf seine alten Tage ein zuckersüßes Welpengesicht gezeigt hat. 

 

Emma hat viele schrullige Charakterzüge über die Jahre entwickelt. Beim Anblick des Bällchens hat sie vor Entzückung immer angefangen sich im Kreis zu drehen und wie wahnsinnig getwistet. Aber immer nur links rum. Rechts war ihre schlechtere Seite. Am Rhein hat sie irgendwann angefangen Dinge zu vergraben. Entweder ihren Ball, der direkt wieder ausgegraben wurde, oder auch einfach meine Schuhe... 


Die Zocker-Queen

Was sie gemacht hat, hat sie richtig gemacht. Arbeitstier, Agi-Hund und Sonderling. Dieser Hund war voller Besonderheiten. Und auch wenn sie nicht mit jedem Hund spielen musste, mit ihren "Herzensfreunden" hat sie ausgelassen und fröhlich gespielt. Und auch in allen anderen Bereichen hat sie in der Regel alles gegeben und das immer mit dem nötigen Spaß dabei. 


Küsschen-Geber, Knibbelbär & Kratztante

Emma liebte ihre Familie und insbesondere Linda musste immer wieder Emmas hektische Liebesbezeugungen über sich ergehen lassen. 

 

Wenn man sie gekrault hat, hat sie sich auch gerne mal in Form von zurück knibbeln bedankt. Durch Ihre Unverträglichkeiten fand sie es großartig gekratzt zu werden. Besonders vorne an der Brust fand sie es toll. Bei diesem Hund gab es mehrere Punkte, an denen sie angefangen hat mitzukratzen. Wir haben dann immer gescherzt und gesagt: "Der Hund ist falsch verschaltet."

Der Brummbär 

Eine weitere Besonderheit waren ihre Lautäußerungen. Wenn ihr etwas nicht gepasst hat oder wenn man sie hochgenommen hat, kam das typische "mmmmmmhhhhhh", was sich etwa so angehört hat wie die alten Teddybären, die beim Kippmechanismus diesen Brummlaut von sich gegeben haben. 

Die Chatterbox

Emma konnte nicht nur muffelig brummen, sie war auch sonst sehr "lautäußerungsfreudig". Viel gebellt hat sie nicht, vielleicht ist ihr beim Agi mal ein Bellerchen entfleucht. Legendär waren jedoch ihre "Gähn-Beller". Gerne mal morgens im Bett  kam übergangslos beim Gähnen ein Bellerchen hervor. Das hat uns immer unfassbar amüsiert. Aber auch sonst war Emma mitteilsam. Manchmal einfach nur so, aber ganz besonders, wenn wir nach Hause gekommen sind. Dann brauchte sie immer sofort etwas, was sie tragen konnte. Da ihre Spielzeuge oftmals nicht direkt greifbar waren, hat sie in ihrer Not meist auf unsere Schuhe zurück gegriffen.


Lefzenkirmes

Emmas Lefzen haben nicht immer das gemacht, was sie gerade wollte =)

Und wenn sie gerade nicht eingeklemmt waren, hingen beim Anblick oder Geruch von tollem Essen auch gerne mal kilometerlange Sabberfäden dran.

 


Emma und der Ball

Wie gesagt, das kleine bisschen Wahnsinn hat sie definitiv mitbekommen. Beim Thema Ball hat sich das ganz besonders gezeigt. Mehr als einmal stand sie mit diesem "Bitte bitte wirf das Bällchen für mich"-Blick vor einem. Und wohlwissend das der Hund einen schön konditioniert hat, wurde man irgendwann schwach und hat das kleine orange Ding geworfen...


Der Immer-Dabei-Hund

Emma hatte ein wirklich tolles Leben, denke ich. Sie war eigentlich fast immer dabei. Sie durfte mit ins Büro und auch sonst waren die Gelegenheiten, die "hundelos" waren, rar gesäht. Wir haben tolle Urlaube unternommen, die fast immer hundgerecht waren und viel Wasser und Spaß beinhaltet haben. Wir waren auf Agi-Seminaren oder sie durfte mit aufs Weinfest. Emma war immer dabei...


Prinzessin auf der Erbse

Emma lag gerne komfortabel. Also entweder direkt im Bett, angedockt an ihre Menschen. Oder eben auf dem Stuhl. Zur Not eben auf einem Kleidungsstück von mir auf dem Boden. 

Ich erinnere mich daran, als wir mit meinen Eltern in Südtirol waren. Wir waren von Schenna nach Meran an der Passeier entlang gewandert und komplett abgeregnet worden. In Meran schien dann wieder die Sonne. Aber wir alle und eben auch Emma waren klitschnass. Sie hat mehr als einmal im Café versucht auf den Stuhl zu klettern. 


Der Quatschkopf

Mit Emma konnte man wirklich fast alles anstellen. Sie war für fast jeden Spaß zu haben. Und ab und zu kam einfach eine lange Nase unter dem Tisch hervor und hat mit den wunderschönen Augen gefragt, ob es vielleicht irgendwas zu Essen gibt...


Das Model

Für mich war Emma einfach unfassbar schön. Sie hatte wundervolles, seidenweiches glattes Fell. Es hat  mir gefallen, dass sie klein und zierlich war. Irgendwann habe ich - sehr zu Emmas Leidwesen - angefangen sie zu trimmen. Besonders Fusselohren und -pfoten konnte ich irgendwann gar nicht mehr sehen. Also ging es für Emma in regelmäßigen Abständen zum Friseur. Im Nachhinein habe ich viel zu wenige Fotos mit der Spiegelreflexkamera gemacht. Aber das Weihnachtsshooting war ein gesetzter Termin. Und neben ihrem für mich schönen Äußeren hatte sie einfach ein unfassbar schönes Wesen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Marliese Becker (Samstag, 25 August 2018 09:57)

    So lieb geschrieben,dass mir
    bei dem Gedanken dass sie nicht mehr leben darf die Trnen kommen

  • #2

    Nicolas Kutzscher (Dienstag, 28 August 2018 22:16)

    Eine wunderbare Hommage an Deinen geliebten Hund. Melancholisch, lustig, lebendig, warmherzig, schön