Agility-Seminar bei Hinky Nickels

Am 27. Dezember ging es in aller Herrgotts-Frühe los:

Ich habe Vivian abgeholt und wir sind bei dem bereits angekündigten Wintereinbruch in Richtung Saarburg aufgebrochen. 

Sonst ist das hier im Rhein-Main-Gebiet ja echt gerne Kindergeburtstag, aber diesmal hat Frau Holle es ernst gemeint. Ab dem Mainzer Südkreuz hatten wir geschlossene Schneedecke - und zwar durchgehend bis nach Saarburg.

Wir haben uns mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h voran gekämpft und sind dann mit völliger Verspätung um viertel nach 10 angekommen. Tina stand in einer Vollsperrung und auch Hinky fand erst nach 11 zur Halle. 

Leider hielt dieses "Glück" noch ein wenig an. Bereits bei der ersten Trainingseinheit hatte sich Linda nämlich dann auf dem Kunstrasen verletzt. Ich hab einen Ball über den Boden gerollt, sie ist hinterher gehüpft und hat sich dann total blöd den Karpalballen aufgerissen. Zuerst hatte sich noch gehumpelt, wir sind vom Platz, ich habe sie genauer untersucht und dann wurde mir schon total mulmig, als ich das Blut gesehen habe. 

Vor lauter lauter habe ich auch überhaupt nicht daran gedacht irgendwas an Erste Hilfe mitzunehmen. Ich hatte daraufhin zuerst Julia ausgeplündert und dann meinen Erste Hilfe-Kasten aus dem Auto. Das wird mir auch eine Lehre sein. Normalerweise bin ich ja immer so überausgestattet, dass es mir eigentlich gar nicht ähnlich sieht, so gar  nichts dabei zu haben.

Also gut, Linda bekam dann also erstmal einen provisorischen Verband und etwas Wund-und-Heilsalbe auf die Wunde. Mir tat es total leid, weil sie eigentlich in total motivierter Grundstimmung war und wirklich Spaß hatte. 

Letztlich war ich aber dann wieder der limitierende Faktor, da ich ab dann ziemlich verhalten gelaufen bin, bevor ich wieder einigermaßen die mentale Kurve gekriegt habe. 

 

Hinky hatte einen tollen Parcours dabei (meine Grafik entspricht nicht den realen Maßstäben und ist nur aus dem Gedächtnis), den wir am ersten Tag in verschiedenen Sequenzen trainiert hatten um dann am zweiten Tag morgens den ganzen Parcours zu laufen. 

Wir haben tolle Anregungen bekommen, wohin die Körperfront zeigen muss und wie wir generell mit unserer Körpersprache arbeiten. 

Die Zonen saßen wirklich Bombe. Zuerst sollten wir uns immer einen Weg überlegen und diesen führen, dann haben wir die einzelnen Sequenzen gemeinsam besprochen und mögliche Führwege ausgearbeitet um das dann abschließend nochmals zu laufen. 

 

Von Hürde 3/4 auf 5 haben Vivian, Julia und ich alle direkt ein "außen-weg" geführt. Bei uns allen hat das auch direkt geklappt. Hammer! Hinky war dann sogar etwas erstaunt. Vivian ist bei dieser Variante geblieben, da sie sich an der Wand nicht so weit absetzen konnte, Julia und ich haben dann einen Belgier hinter der Hürde 4 gemacht. Die Front sollte hier jedoch am Hund (in Richtung Hürde 15) bleiben, bevor man dann die Hürde 4 hinterläuft und gegen dreht. 

Vor dem Tunnel 5 sollten wir die Front eher in Richtung A-Wand drehen, so dass der Hund nicht die Info nach vorne bekommt und hinten aus dem Tunnel in Richtung Weitsprung raus schießt.


Hürde 6 sollte dann direkt angelaufen werden, der Hintern zieht einen in Richtung des nächsten Tunnels, wie Hinky sich auszudrücken pflegte. 


Bei Hürde 8 ging es darum den Hund schnell über den Franzosen anzunehmen, den Impuls dann in Richtung Hürde zu geben, aber sich gleichzeitig früh in Richtung der nächsten Hürde Nr. 9 abzusetzen, damit der Hund rechtzeitig die Information bekommen, wo es weiter geht und somit die Schlusshürde nicht als Verleitung genommen wird. 

Ich hatte hier zu Beginn ein ziemliches Timing-Problem. Entweder ich habe den Hund nicht richtig angenommen oder mein Impuls kam zu spät und der Bogen wurde zu groß. Aber das konnten wir wirklich gut rausarbeiten. 


Lindas Slalom war bis auf einen Einfädel-Fehler wieder top! Ich habe mich echt gefreut. Hatte ich im Vorfeld doch etwas Bedenken gehabt, da wir ja jetzt längere Trainingspause hatten und der Slalom ja noch nicht sehr lange sitzt. 


Hinky hat uns sehr gut den Weitsprung erläutert und wie dieser zu führen ist. Das bedeutete, dass man den Hund relativ weit begleiten muss. Auch hier hatte ich deshalb zu Beginn ein Timing-Problem, da die Info, wo es weiter geht zu spät kam. Der Bogen wurde damit zu groß oder ich musste Linda direkt schon von dem geradeaus liegenden Tunnel-Loch wegrufen. 


Die Sequenz 13-14-15 war dann echt spannend. Wir sollten mit Front in Richtung Hürde 13 parallel zum Tunnelloch laufen und dem Hund auf Entfernung die Hürde anzeigen. Die Hürde 14 wurde auch hinterlaufen und mitgedreht, um den Hund dazu zu bringen im linken drittel der Stange zu springen. Auch hier habe ich mal wieder recht lange hinterher und dem Hund beim Springen zugeschaut (sieht man auch gut auf dem Video). Hier könnte ich mich deutlich früher absetzen.


Die Wippe mit Kontaktzone war dann nicht wirklich ein Problem für uns. Da war Linda wirklich top. Die A-Wand habe ich sie nach der Verletzung dann allerdings nicht mehr laufen lassen.


An Hürde 18 konnte man dann entweder wieder mit einem "weg" arbeiten oder um den linken Aufleger kreiseln. Ich habe mich für letzteres entschieden. Hinky hat uns hier auch gut klar gemacht, dass man dem Hund dann aber schnell Platz machen muss. Steg und die letzte Hürde waren dann sozusagen wieder "kleines Programm".


Alles in allem habe ich wirklich viel mitgenommen und es war sehr lehrreich und hat mit Vivian, Julia und Tina auch echt Spaß gemacht. Ich freue mich jetzt schon auf das Seminar von Hinky auf unserem Platz im Juli!


Hier noch das Video vom Parcours, was Tina netterweise von uns gedreht hat. 

Man kann deutlich sehen, dass ich etwas verhalten bin. Aber Linda hat ihre Sache gut gemacht. =)

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