Dummy im Wald & Klein-Emma wird eine Dame

Emma ist - oh Wunder! - mit ihren 14 Monaten dann doch endlich läufig geworden. So ganz geheuer scheint ihr das ganze noch nicht zu sein und auch Linda scheint teils etwas irritiert.

 

Trotzdem sind wir gestern nach Absprache zum Dummy-Training mit Sabine gegangen. Sie meinte lediglich in den Stehtagen sollte ich nicht kommen und ich muss sagen, das hat mich sehr positiv überrascht. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass das eine starke Ablenkung ist. Aber ich denke schon, dass ein Rüde nicht komplett den Kopf verlieren darf. Letztlich machen wir ja auch eine Art Jagdhundeausbildung, da gibt es immer wieder starke Ablenkungen. Simone hat mir erzählt, dass ihr Großer Flat in der Rettungshundestaffel als Trümmer- und Flächensuchhund geführt wird. Wäre schlecht, wenn der im Einsatz stehenbleibt und die Arbeit verweigert, weil eine Hündin anwesend ist. Und bis auf eine kleine Sympathiebekundung von Aramis waren die Rüden eigentlich auch ziemlich klar im Kopf.

 

Wir waren wieder in Hofheim-Langenhain im Wald beim Trainieren. Zuerst haben wir einen Half-Blind auf einem erhöhten Baumstumpf und eine Markierung gearbeitet. Toll fand ich, dass ich Emma durch den Suchen-Pfiff richtig helfen konnte und sie ihn sofort angenommen hat. Tragen und Ausgeben des Dummys war gestern leider nicht so klasse, hier muss ich wirklich gesondert und zu Hause dran arbeiten. Man hat es an Simone gesehen: die hat mit der kleinen Jazz so toll geübt, Wahnsinn! Im nächsten Schritt haben wir dann auch den ersten richtigen Blind gearbeitet, der von einem Helfer ausgelegt wurde, als wir gerade bei der Markierung waren.

 

Anschließend sind wir noch etwas weiter in den Wald rein und haben mit mehreren Hunden gleichzeitig eine Übung mit Rotation gemacht:

in der Mitte saßen drei Hunde quasi Rücken an Rücken. Der erste hat einen Half-Blind ausgelegt, dann wurde für den zweiten eine Markierung bergab (Fallstelle war somit nicht gut sichtbar) geworfen und dann für den dritten Hund noch eine Markierung. Dann wurden die Dummys in umgekehrter Reihenfolge geholt. Anschließend ist ein Hund raugegangen, dafür ein neuer Hund rein und die anderen sind eine Station weiter rotiert.

 

Es waren völlig neue Bedingungen. Die Hunde saßen näher bei den Artgenossen und mussten länger warten. Emma ist mir einmal eingesprungen, weil sie auf das "Apport" von Daniela reagiert hat. Die Markierung unten am Berg hat Silvias Sohn geworfen. Irgendwann hat Emma ihn gesehen und für gruselig befunden und das dann auch lautstark kundgetan. Unbekannter Typ mit Mütze im Wald, geht ja mal gar nicht also erst mal ordentlich angebellt und sich zwischen meinen Beinen versteckt.

 

Insofern hat es mich auch gar nicht gewundert, dass sie nicht direkt rausgegangen ist um das Dummy zu holen. Ich bin dann mitgegangen und dann hat es auch geklappt. Beim direkt im Anschluss geworfenen zweiten Dummy zum "entgruseln", wie Sabine es nannte, klappte es dann schon deutlich besser. Sie ist auf Kommando direkt losgelaufen, dann allerdings noch einmal stehengeblieben, hat den Kopf zu mir gedreht und nachgefragt, ob ich es wirklich ernst meine. Kommando "Apport" wiederholt und sie hat es fein gemacht.

 

Ganz zum Abschluss haben wir noch einen Übergang von Wald auf Wiese gemacht. Die Flats sind natürlich nicht den direkten Weg gegangen, lediglich Saro ist bei jedem Apport quer durchs Unterholz gepflügt.

 

Mir ist wieder aufgefallen, dass ich mich schnell sehr verunsichert fühle, wenn ich nicht sehe, was mein Hund macht. Völlig sinnlos, da sie ja wirklich sauber und zuverlässig arbeitet.

 

Beim Gespräch im Anschluss hat mich Sabine darauf aufmerksam gemacht, dass es bei Emma keinen Unterschied macht, ob ich jauchzend und johlend da stehe um sie zu motivieren oder nicht. Sie kommt in genau der gleichen Geschwindigkeit zu mir zurück. Learning daraus: Künftig die Klappe halten, bringt nämlich eh nix. Am Ausgeben und halten werde ich wie gesagt so noch üben, ich muss eh wieder mehr Klickern. Ich komm gefühlt in letzter Zeit zu nix.

 

Als Hausaufgabe sollen wir beim Stopp-Sitzpfiff, nachdem das Spielzeug geflogen ist, etwas Entfernung zum Hund aufbauen (rückwärts gehen), bevor der Hund geschickt wird und das korrekte Umsetzen am Fuß üben (Sabine hat uns dazu einen breiten Baumstamm empfohlen).

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