Rückkehr der Motivation & "Ich bleib lieber sitzen!"

Gestern Abend hatten wir wieder Agility bei Vivian.

Wir waren etwas dezimiert und nur zu dritt und so beschloss ich mit beiden Hunden zu trainieren. 

Um es vorweg zu nehmen: "Rückkehr der Motivation" bezog sich auf Emma. Die war Feuer und Flamme für die Hindernisse und wuffte fröhlich vor sich hin, als sie durch die Tunnel bretterte. Der gedämpfte Arbeitswille bei der Rheingau-Trophy lässt sich also nicht mit einem generellen Formtief erklären. Oder Madam hat einfach gefunden, was ihr am meisten Spaß macht. 

Bei Linda hingegen zeigt sich das Start-Problem immer deutlicher. Ich habe keine Ahnung woher das rührt. Aber nach dem Startwort beibt sie einfach sitzen und überlegt, ob sie wirklich laufen darf. Dann motiviert man sie nochmals, sie zuckt auch oft und wenn sie dann losläuft zögert sie oft noch an der Hürde. Auflösewort bei der Wippe klappt fast immer direkt, bei der A-Wand bleibt sie auch oft sitzen. Das bringt mich immer total aus dem Konzept. Ich laufe los, gebe dem Hund das Kommando "ok" und sie kommt dann nicht. Dann passen meine Wege und Entfernungen nicht und ich fühle mich irgendwie veräppelt. "Ok" ist eigentlich ein positiv belegtes Wort: Freigabe zum Futternapf, Freilauf. Daran kann es also eigentlich nicht liegen. Vielleicht ist sie mal eingestartet und ich habe sie geschimpft, aber zumindest bewusst ist das nicht kürzlich passiert. Ich habe schon versucht sie aus dem Steh heraus zu starten, bisher war das aber auch nicht wirklich besser. Wenn es gar nicht besser wird, habe ich mir überlegt, ein anderes Startwort, vielleicht mittels Klicker, zu konditionieren. Aber ich versteh schon gar nicht woher es kommt.

Dafür war Vivian aber total begeistert vom Slalom. Die Gasse ist bei Linda mittlerweile nur noch 4 Finger breit und sie hat schon total ihren Rhythmus gefunden. Das sieht echt cool aus. 

Auch bei Emma habe ich einige Dinge verstanden. Ich darf mit der Führhand nicht so schnicken, da sie dann direkt abspringt und meist die Stange reißt. Und ich muss bei Emma extrem darauf achten ruhig zu laufen. Der Wusel wird sonst direkt hibbelig und unkonzentriert und es fliegt eine Stange nach der anderen. Die Unterschiede bei beiden Hunden werden immer deutlicher. Emma ist von der Grundgeschwindigkeit her viel schneller, neigt auch gerne mal dazu zu brettern ohne auf mich zu achten und startet eher ein. Linda variiert immer stark von der Tagesform, sie muss eher gepusht werden und zögert gerne mal an der Wippe oder zwischendrin auch mal beim Steg und sie hat einen deutlich größeren Arbeitsabstand als Emma. 

 

Zum Parcours (Hürden können leicht anders gestellt gewesen sein, ist nur aus der Erinnerung):

Die größere Schwierigkeit beim Abgehen war für mich schon von Hürde 4 auf 5. Ich hatte nicht so wirklich den Plan, wie ich das machen sollte. "Weg" ging irgendwie nicht, an einen Franzosen war nicht zu denken, irgendwie kreiseln bot sich auch nicht an und da Julia sich für einen Belgier entschied, war das dann auch mein Mittel der Wahl. Ich sag mal so: War nicht clever und ging bei uns beiden ordentlich in die Hose. Sowohl Linda, als auch Emma und Ben verschwanden flugs im Tunnel und waren nicht mehr gesehen. Nach dem ersten Disaster-Lauf empfahl Vivian uns dann ein "rum". Allerdings sollten wir den Hund sehr nah am linken Aufleger springen lassen und dann einfach gerade aus nach vorne laufen um den Hund nicht in den Tunnel zu drücken. Ich hatte noch überlegt mit Linde an der Hürde 7 mit einem "weg" zu arbeiten. Das hat auch einigermaßen funktioniert, aber Vivian meinte die Hürden würden zu weit auseinander stehen und man sollte eher noch den Schritt mitgehen, das Außen an Hürde 8 ordentlich führen und den Hund dann über einen Belgier in den Tunnel schicken. 

Dann sollten wir dne Hund am Tunnelausgang abholen um in gerade zu stellen und in den Slalom zu entlassen. Es ist unfassbar, wie stark die Hunde da schon drauf ziehen. Und auch wenn bei Emma die Gasse noch recht breit steht, sie zieht mittlerweile auch schon richtig toll drauf und schaut nicht immer zu mir hoch (um dann auszufädeln). Nach Hürde 11 dachte ich den Hund stärker zu mir ziehen zu müssen, aber es reichte ein Gegenarm und der Hund verschwand im richtigen (linken) Loch.

Nach dem Tunnel (Nr. 14) haben sowohl Julia als auch ich die Tendenz gehabt nach an das Tunnelloch heranzulaufen. Es war aber besser nah an Hürde 15 zu bleiben. Der Franzose an Hürde 16 war richtig klasse. Ich bin nah an der Hürde geblieben und der Hund ist hinter mir vorbegesprungen und über 17 und 18 zurück zur Wand. Die Zonen waren bei beiden recht gut und ich musste feststellen, dass es besser war an der letzten Hürde links vorbei zu laufen, da ich Emma einmal vorbei gezogen hatte. 

Wenig Leute, anspruchsvoller Parcours - anschließend war ich platt. 

Aber es war lehrreich wie immer!

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