Gestern hatten wir das letzte Freundschaftsturnier der Saison.
Wir waren in der Reithalle in Rüsselsheim, was charmant war, da wir trotz Regen draußen im Trockenen waren.
Katerina, Julia und ich haben "todesmutig" gemeldet für die A1. Da einige der Turnierläufer den gelben Turnierpass noch nicht voll hatten, waren wir in der A1 22 Läufer, in der A2 allerdings nur übersichtliche 4. Aufgrund der hohen Konkurrenz erfahrener Turnier-Starter habe ich mir für uns nicht viele Chancen ausgerechnet. Die Wippe ist immer ein Hop-oder-Top-Hindernis, Emma springt erst seit Donnerstag die 60 cm.
Zu meiner großen Überraschung wurde gar keine Wippe gestellt. Vivian ärgerte sich natürlich, da sie dann auch Uno hätte melden können. Erst im Nachhinein war mir klar, dass wir noch nie wirklich eine A1 im Turnier gelaufen sind. Bisher waren alle Freundschaftsturniere A0.
Das machte sich bei den engen Wendungen auch bemerkbar. Ich startete mit Linda als erste bei den Maxis. Die erste Hürdenverleitung war kein Problem und ich war froh, dass Vivian recht hatte und der kleine Knick im Tunnel den Hund etwas bremste. Das Außen an der 6 ging noch, der Belgier nach Hürde 7 war dann schon etwas gemurkst. Beim Ablaufen hatte Vivian uns den Tipp gegeben den Hund vom Stegabgang zu Hürde 9 etwas zu stellen um die Verleitung der Heimgeraden etwas zu mildern und den Hund besser auf Hürde 10 zu bringen. Leider habe ich es da etwas gut gemeint und Linda rechts an der Hürde vorbei gedrückt. Zack, erste Verweigerung. Aber Linda war gut ansprechbar, kam direkt zu mir zurück und wir konnten weiter machen. Das Außen nimmt sie mittlerweile wirklich gut an. Aber auch der Belgier nach Hürd 10 kam wieder zu spät oder ich war zu langsam, ich weiß nicht. Ich musste Linda richtig abstoppen, bevor es weiter über den Weitsprung ging. Der Stegaufgang klappte dann gut und auch die erneute Verleitung der Heimgeraden hat geklappt. Linda war wirklich sehr gut ansprechbar. Damit sind wir mit einer Verweigerung ins Ziel gekommen.
Emma war total aufgekratzt und deutlich weniger ansprechbar als Linda. Die brettert einfach los und ich habe keine Chance hinterher zu kommen. Gerade weil die Außen noch nicht so sitzen und ich weit mitgehen muss. Auf der Geraden beim Weitsprung war ich dann zu langsam und Emma ist losgebrettert - leider ins falsche Tunnelloch. Also das Dis im A-Lauf. Nach den Läufen ist sie so aufgekratzt, dass sie kläfft und mir gerne in die Unterarme zwickt die Kackbratz'. Ich muss unbedingt daran denken direkt ein Zergel zur Hand zu haben. Die Energie muss dann definitiv irgendwo hin und ich hab schon wieder blaue Unterarme.
Beim Abgehen des Jumpings wollte ich eigentlich nach den Tunneln immer einen Franzosen vor der Hürde machen. In der Praxis hat das dann leider nicht so gut geklappt. Die größte Herausforderung für mich war der Wechsel an Hürde 12. Geplant war eine Art Ketschker um den Hund dann auf die linke Führhand zu bringen. Bei Linda hatte ich im Eifer des Gefechts dann aber irgendwie einen Franzosen gemacht. Linda fröhlich auf den Tunneleingang zugelaufen, ich hatte es im ersten Moment - da Hund in meinem Rücken - gar nicht gesehen. Sie war schon direkt davor, als ich sie panisch mit "Linda!" ansprach. Aber auch hier war sie sehr aufmerksam, ist direkt abgedreht und wir konnten das Dis vermeiden. Eigentlich ein Hammer. Vor ein paar Monaten wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen Linda von einem Tunnel abzurufen. Nach Hürde 18 sollte eigentlich noch ein Belgier gemacht werden um den kürzeren Weg für die Heimgerade zu haben. Das habe ich aber weder bei Linda noch bei Emma gemacht. Irgendwie war ich mit meinen Wechseln den ganzen Tag schon nicht so glücklich. Es ging dann einigermaßen mit einem kurzen Bremsen vor der letzten Hürde, aber mit einem beherzten "Voran!" haben es dann beide ins Ziel geschafft.
Emma - ich hätte es mir ja eigentlich fast denken können - hat bei der Welle an Hürde 14 leider die Hürde unterlaufen und da der Tunnel so nah war, war sie auch schon drin verschwunden, bevor ich es korrigieren konnte. Also ein Doppel-Dis.
Aber ich bin nicht böse. Sie springt erst seit dieser Woche die volle Höhe und bei den engen Wendungen glaube ich wirklich, dass sie die Stange nicht gesehen hat. Die Sicherheit, dass wenn Auflieger da stehen auch zu springen, kommt sicherlich noch. Und wenn ich mir überlege, dass Linda vor über einem Jahr angefangen hat und Emma im Grunde erst seit 3 oder 4 Monaten wirklich mittrainiert, ist es doch sehr gut, dass sie schon in der A1 gestartet ist. Da kann man ein Doppel-Dis auch verkraften.
Die Parcoure lagen mir nicht wirklich. Zuerst so richtig lange Geraden, bei denen ich einfach zu langsam bin und dann so extrem enge Wendungen, bei denen ich dem Hund vermutlich noch im Weg stand. Aber ich bin wirklich sehr stolz. Emma hat einen guten Einstieg gefunden und Linda ist mittlerweile wirklich mit Spaß bei der Sache und dabei super toll ansprechbar und lenkbar. Und, auch wenn es mir immer gar nicht so vorkommt, Linda wird wirklich schnell.
In Summe war es eine Teilnahme für Emma und mit Linda haben wir es dann doch auf den 6. Platz geschafft. Bei 22 Teilnehmern doch wirklich gut!
Aber auch die anderen Agi-Supremes haben sich gut geschlagen mit Platz 12 und 13 für Katerina und Julia. Vivan hat in der A2 mit Einstein den zweiten Platz gemacht. Wenn wir das nächste Mal die Teambesprechung VOR den Läufen machen, wird es sicherlich noch besser. =)
Highlight war auch, dass der Wanderpokal in Wiesbaden blieb!
Für den Rest des Tages stand dann couching auf dem Programm...
Ein schöner Saison-Abschluss!
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