Man merkt, wie wichtig einem der eigene Hund ist, besonders wenn er krank wird. Das kleine Flat-Baby hat sich eine Ohrenentzündung eingefangen.
Am Montag hat es sich schon gezeigt und die Nacht war echt super anstrengend. Sie hat sich so viel gekratzt, dass ich davon wach geworden bin. Ich hab versucht sie ein bisschen zu knibbeln, aber sie hat einfach keine Ruhe gefunden. Also bin ich irgendwann aufgestanden und mit den Hunden runter gegangen. Ich hab Emma etwas mizelläre Lösung in die Ohren gemacht und beim massieren hat sie dann schon gequiekt. Danach habe ich die Ohren vorsichtig mit wenig Hitze gefönt. Ich habe versucht die Ohren mit der Lösung sauber zu bekommen, aber ich habe schon gemerkt, dass es echt schmerzhaft für sie ist. Es war aber ganz zauberhaft zu sehen, dass sie trotzdem so fröhlich und freundlich ist.
Heute bin ich dann direkt zum Tierarzt. Ich hatte noch überlegt anzurufen und einen Termin bei einer der mir bevorzugten Ärztinnen auszumachen, aber das hatte das zeitlich nicht hingehauen. Ich sitze im Wartezimmer und werde von genau der einen aufgerufen, die ich nicht ausstehen kann. Bisher hat sie auch nichts gemacht, um mein negatives Bild zu revidieren. Ich geh rein, sag hallo, sie grüßt zurück und sagt... nichts. Ich noch gewartet, mich sortiert, Tasche abgestellt, Hunde ins sitz gebracht, sie angesehen... nix. Irgendwann habe ich dann einfach angefangen zu erzählen.
Sie hat den Schorf auf der Stirn angesehen und denkt nicht, dass es was mit Milben zu tun hat. Ich habe erzählt (man möchte ja hilfreich sein, damit eine zuverlässige Diagnose gestellt werden kann), dass Emma zum Fellwechsel und/oder kurz vor der Läufigkeit ein schlechteres Fell bekommt. Danach war für sie scheinbar eh schon klar, dass Emma eine Allergie hat. Klar, die kommt dann regelmäßig zwei Mal im Jahr.
Nächstes Thema (mein Reizthema und Hauptgrund, warum ich sie nicht mag): Kastration. "Möchten sie sie denn kastrieren lassen?"
Nein, möchte ich nicht.
"Weil wenn sollte das vor der ersten Läufigkeit passieren."
"Nein, ich habe beschlossen die beiden nicht kastrieren zu lassen, sofern kein medizinischer Grund vorliegt."
"Krebsvorsorge ist also kein medizinischer Grund für Sie?" (mit spitzem Unterton)
Ach, fall tot um. Die ganzen Studien besagen, dass das Risko für Mammartumore nur vor der ersten Läufigkeit relevant gesenkt wird. Danach ist der Prozentsatz deutlich geringer. Das hab ich ja schon gern. Blöde Kuh. Ich kann ihr ja am besten auch die Pfoten abhaken oder die Milz prophylaktisch entfernen, weil da können sich ja auch immer Tumore bilden.
Jedenfalls haben wir ein Kombipräparat bekommen, was wir jetzt 10 Tage lang geben sollen. Das wirkt gegen Pilze, enthält ein Antibiotikum und Kortison. Ich denke das wird ihr in jedem Fall helfen. Überflüssig zu sagen, dass die Dame natürlich keinen Abstrich genommen hat, um eine Kultur anzulegen. Egal. Viele Ablagerungen waren wohl auch nicht mehr da. Intensive Behandlung durch mich mit Ohrreiniger in den letzten Tagen hat wohl Wirkung gezeigt.
Jedenfalls hoffe ich sehr, dass es ihr bald besser geht. Auch wenn es ihr sonst nicht wirklich schlecht geht. Sie ist fit und macht Blödsinn wie eh und je. Mein Baby...
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